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6. Kongress des DTKV NRW am 6. Oktober 2018 in Düsseldorf


Lust auf Neues. Wege der Vermittlung zeitgenössischer Musik

6. DTKV NRW Kongress
an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf
Samstag, 6. Oktober 2018, 10 – 18 Uhr

Hier können sie sich anmelden:Kongress Anmeldung
 

 

Referenten:
Prof. Daniel Ott, Komponist (Berlin), Silke Egeler-Wittmann, Leiterin einer Gymnasiums-AG Neue Musik (Grünstadt), Astrid Schmeling, Kompositionspädagogin (Winsen/Luhe), Susanne Ristow, Bildende Künstlerin (Düsseldorf), Hauke Berheide, freischaffender Komponist( Deutschland und USA), Udo Falkner, Pianist (Düsseldorf), Prof. Wolfgang Lessing, Musikpädagogik (Dresden), Prof. Matthias Schlothfeldt, Komponist (Essen), Prof. Karl-Heinz Zarius, Musikpädagogik (Düsseldorf),Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger, Instrumentalpädagogik (Freiburg/Düsseldorf), Bernard Langerock, Fotografien (Düsseldorf), Terry Buchholz, Andrea Dietrich, Satomi Edo, Bernadett Wiethoff

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Beiträge der ReferentInnen mit Kurzbeschreibungen:
 

Daniel Ott: Hommage à Dieter Schnebel

 

Daniel Ott ist derjenige unter den bedeutenden Komponisten der Gegenwart, der dem verstorbenen Dieter Schnebel am nächsten stand und sein Werk im Musikleben wie in der Hochschulausbildung – als Schnebels Nachfolger auf der Professur für Experimentelle Musik an der Universität der Künste Berlin – am  nachhaltigsten weiterführt.

Was er Dieter Schnebel verdankt, wie Schnebels Werk und Wirken, in dem die Vermittlung neuer Musik eine wichtige Rolle spielt, das Musikleben seit 1950 bis heute maßgeblich geprägt hat, und wie Schnebels ästhetische Konzepte weitergedacht werden können, wird Daniel Ott in seiner Hommage à Dieter Schnebel auf persönliche Weise zu Wort und Klang kommen lassen.

Die Musikbeiträge übernehmen Studierende der Robert Schumann Hochschule, die Dieter Schnebels Amazones. Textfragmente aus „Penthesilea" (1992-1993) für 5 Frauenstimmen sowie das Poem für 7 Arme aus dem Zyklus Zeichen-Sprache. Musik für Gesten und Stimmen (1987-1989) aufführen.

 

--- Dieter Schnebel ---
Komponist und Theologe

Prof. Dr. Dieter Schnebel ist am 20.Mai 2018 von uns gegangen. Er hatte trotz seines hohen Alters von 88 Jahren fest zugesagt, an unserem Kongress teilzunehmen. Wir trauern um den letzten Granden einer großen Komponistengeneration, zu der auch Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel gehörten. Seinen Platz wird nun Prof .Daniel Ott einnehmen, der dem Kongress eine „Hommage à Dieter Schnebel“ präsentieren wird.

 

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Hauke Berheide, Komponist
Vortrag mit Praxisbeispielen

Werk und Wirkung" oder "Wer komponiert hier eigentlich für wen?"

Was sind die Möglichkeiten der Komposition auf der einen Seite und die Möglichkeiten der Rezeption und hörenden Neuschöpfung von Musik auf der anderen Seite? Wie entkommt zeitgenössische Musik der Abstellkammer,die einige immer noch für einen edlen Elfenbeinturm im Märchenwald halten? Wie müssen wir pfeifen auf unserem Weg aus diesem Wald, sodass uns überhaupt wieder zugehört wird? Ich pfeife nämlich gerne, und ich glaube, ziemlich viele Höre rhätten auch eigentlich große Lust auf einen wirklich pfiffigen Pfiff. An Hand von Hörbeispielen und Ausflügen in die Psychoanalyse soll über die bald scheiternde, bald glückliche Beziehung zwischen Autorschaft und Rezeption nachgedacht werden.

 

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Silke Egeler-Wittmann
Leiterin der AG Neue Musik am Leininger-Gymnasium Grünstadt

Workshop experimentelle Musik: Dieter Schnebels Movimento

Der im Workshop vorgestellte Zugang zu Neuer Musik über die Musikpraxis hat das Ziel, SchülerInnen zu motivieren, selbst musikalisch gestaltend tätig zu werden. Improvisatorische Vorübungen und Warmups mit Bewegung, Rhythmus, spielerischer Gestaltung dienen als Hinführung zu verschiedensten Kompositionen und bilden die Grundlagen vieler experimenteller Werke Dieter Schnebels. Dies gilt besonders für das 2015 von meiner Neue-Musik-AG uraufgeführte Werk Movimento, mit dem Schnebel seinen Zyklus Schulmusik fortschreibt und erweitert. Die TeilnehmerInnen werden eingeladen, mit der Sammlung von Ensemble- und Solostücken zu experimentieren und daraus eine eigene Bühnenversion zu entwickeln.

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 Astrid Schmeling
Flötistin des Ensemble l’art pour l’art und Mit-Leiterin der Kinderkomponistenklassen Winsen/Luhe und Schreyahn

Workshop Musik-Erfindung in Beziehung zum Raum


Öffentliche Räume, private Räume. Überraschende Räume, langweilige Räume. Zwischenräume. Unendliche Räume …, erträumte Räume. Resonanzräume. Raum im Kopf.
Komposition ist auf Raum angewiesen. Musik findet jederzeit in Räumen statt. Musik verändert Räume in ihren Eigenschaften als Bezugsrahmen und Kommunikationsorte. Der Workshop behandelt das Verhältnis von Komposition und Raum. Er befasst sich mit Wahrnehmungsweisen und stellt Kompositionsmodelle vor, die sich als Ausgangspunkte für die Musikerfindung von Jugendlichen eignen.

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Matthias Schlothfeldt
Komponist, Professor für Improvisation und Didaktik der Neuen Musik an der Folkwang Universität der Künste

Workshop Komponieren im Instrumental- und Gesangsunterricht

Improvisieren und Komponieren sind nicht nur dazu geeignet, Lerninhalte zu vertiefen, sondern mehr noch einen unmittelbaren Zugang zum Instrument oder zur Stimme zu bahnen und die musikalische Wahrnehmung zu fördern – und zwar von Anfang an! Oft sind außermusikalische Anstöße oder bestimmte Musikstücke hilfreich, um das Erfinden von Musik anzuregen. Mittels geeigneter Unterrichtsliteratur und förderlicher Impulse können Schülerinnen und Schüler neue Klangwelten betreten oder entdecken und so für ungewohnte Musik neugierig bleiben oder Neugier darauf entwickeln.

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Wolfgang Lessing
Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber" Dresden und Cellist des Ensemble Phorminx

Vortrag mit Praxisbeispielen: Kompositionsprojekte als künstlerische Prozesse

Worin besteht das spezifisch Künstlerische kompositionspädagogischer Projekte mit Schülerinnen und Schülern, an denen bekanntlich immer mehrere Akteure beteiligt sind, die die Prozesse häufig ganz unterschiedlich wahrnehmen und bewerten? Der Vortrag gibt Einblicke in ein aktuelles Forschungsprojekt, das die Entstehung künstlerischer Prozesse aus der Perspektive unterschiedlicher Beteiligter zu rekonstruieren versucht.


Workshop und Reflexion: Offen oder gelenkt? Kompositionspädagogik im Spannungsfeld zwischen ästhetischem Anspruch und Schülerorientierung

Offenheit als Merkmal kompositionspädagogischer Ansätze ist ein weiter Begriff, der ebenso die Haltung der Lehrkraft zu den Erzeugnissen ihrer Schülerinnen wie die Förderung der „Offenheit" von Schülern für unvertraute Klänge und Erfahrungen bezeichnen kann. Der Beitrag geht diesen beiden Offenheits-Bestimmungen an praktischen Beispielen nach und formuliert Alternativen zum klassischen pädagogischen Gegensatz von „offen oder gelenkt".

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Karl-Heinz Zarius
Prof. em. für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln / Wuppertal

Referat / Diskussion: Perspektiven neuer Musik. Gegenwart – Problem, Lösungsvorschläge

Obwohl avancierte Musik die unmittelbar erlebbare Gegenwart reflektiert, begegnet sie hartnäckigen Vorbehalten. Diese sollen in Referat und Diskussion bedacht und aufgehoben werden. Scheinbar befremdliche Nähe kann den Blick auf neue ästhetische Perspektiven öffnen und dem Musizieren frische Impulse geben. Die Vorstellung verschiedener praktischer Ansätze und Möglichkeiten versucht, Brücken in den musikalischen Arbeitsalltag zu bauen.

Modelle: Hörspiel / Text-, Bild- und Kommunikationsbezug / Übermalung / Dekonstruktion

 
Workshop Musikalische Arbeit mit Jugendlichen

In einer praktischen Musizierphase soll die Erfahrung vermittelt werden, dass durch authentische Ausdrucks- und Konstruktionsarbeit in künstlerischen Gestaltungsprozessen positive ästhetische Erlebnisse gesammelt und den charakteristischen Vorbehalten gegen bestimmte Merkmale avancierter Musik entgegengesetzt werden können. Grundlage des Workshops bildet die Modellliste des Referats.

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Udo Falkner
Pianist, Dozent an der Robert Schumann Hochschule, und Wolfgang Rüdiger

Klavier-Recital mit verschiedenen Formen der Vermittlung neuer Musik


Auf dem durchgestalteten Programm des Klavierrecitals stehen Werke von Dieter Schnebel, Karlheinz Stockhausen, Georg Kröll, Arnold Schönberg, György Kurtág, Bernd Alois Zimmermann und Jörg Widmann, die 100 Jahre neuer Musik umfassen, auf vielfältige Weise aufeinander Bezug nehmen und von einer lebendigen Ansprache und Aktivierung des Publikums begleitet werden. Künstler treten in Kontakt mit ihren HörerInnen – Kunst und Vermittlung als Ereignis, das verändert und bewegt. 

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Susanne Ristow
Bildende Künstlerin und Kunstvermittlerin, Düsseldorf
mit Wolfgang Rüdiger
Fagottist und künstlerischer Leiter des Ensemble Aventure, Professor für Instrumentalpädagogik an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

Partizipative Lecture Performance

Panorama der Vermittlungswege neuer Musik in Konzert und Unterricht: Offene Konzepte für Spieler, Schüler und Hörer im Crossover mit anderen Künsten
Von themenorientierten Konzertinszenierungen in Verbindung der Künste, auch an alternativen Orten, über lebendige Konzerteinführungen und –moderationen, offene Proben und Werkstattkonzerte, Komponisten- und Künstlergespräche bis zu kompositorischen Projekten mit Schülern und Hörern reicht das Spektrum attraktiver Vermittlungswege neuer Musik. Eine besondere Bedeutung kommt dabei musikalischen Konzepten zu: offenen Vorschlägen und Improvisationsvorlagen zum Gestalten neuer Musik (verbal, graphisch oder gemischt notiert), die von allen realisiert werden können. Im audiovisuellen Wechselspiel, auch mit dem zur Partizipation eingeladenen Publikum, leuchten die international renommierte bildende Künstlerin und leidenschaftliche Kunstvermittlerin Susanne Ristow und der Fagottist Wolfgang Rüdiger das Spektrum dialogischer Vermittlungsformen neuer Musik aus und erproben mit den TeilnehmerInnen exemplarische Konzepte von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart, die Alltag und Ästhetik miteinander verbinden und eine nachhaltige Zugangsweise zur Musik und Kunst unserer Zeit darstellen.

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Künstler der Kunstaktionen im Foyer des Partikasaals


Terry Buchholz, Andrea Dietrich, Satomi Edo, Bernard Langerock (Kurator), Bernadett Wiethoff

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Die Teilnehmergebühr beträgt für Studenten und DTKV-Mitglieder 12 €, für externe Teilnehmer 24€. Die Anzahl der Teilnehmer ist aus räumlichen Gründen limitiert.
Es wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen.

Link zur Anmeldung: Kongress Anmeldung

PDF zum Kongress-Ablauf: Kongress-Ablauf

 

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Nordrhein-Westfalen